Thomas' Astrofoto-Seite

Apochromat
Tags: Apochromat ED-Apo SD-Apo

Ein Apochromat (auch "apochromatischer Refraktor") ist ein Linsenteleskop (also ein Refraktor), das einen reduzierten oder für die sichtbaren Farben vernachlässigbaren Farbfehler aufweist. Das Resultat ist ein Bild ohne oder mit stark verringerten Farbsäumen an Kanten mit hohem Kontrast, z.B. an Planetenrändern oder an Sternen vor dunklem Hintergrund.

Im Gegensatz zu einem klassischen "Fraunhofer"-Refraktor, der nur aus einer Sammellinse besteht, bestehen Apochromaten in der Regel aus mehreren Linsen, die den Farbfehler beseitigen, der aus der chromatischen Aberration (siehe -> chromatische Aberration) resultiert.

Dadurch, dass mehrere Linsen (in der Regel 2-4) eingesetzt werden müssen, sind Apochromaten deutlich teurer als "klassische" Fraunhofer-Refraktoren, die nur aus einer Linse bestehen.

Generell lässt sich sagen: je mehr Linsen verwendet werden, desto besser korrigiert ist das Gesamtsystem in Bezug auf Farbreinheit und Feldebnung. 2-linser sind also nicht so gut korrigiert wie 4-linsige Systeme.

Je nach Hersteller wird auch zwischen "Halb-APOs", "Super-APOs" oder ähnlichem unterschieden, wobei alles letztlich auf die Unterscheidung hinausläuft, wieviele der drei sichtbaren Grundfarben (weitgehend) korrigiert sind, also sich im Fokuspunkt treffen, und wie geebnet das Bildfeld ist.

Die Apochromatischen Refraktoren sind vor allem beliebt bei der Astrofotografie.
Der Vorteil gegenüber anderen, farbreinen Optiken (wie Spiegelteleskope, also Newton-, SC- oder RC-Teleskope) ist die fehlende Obstruktion, da kein Fangspiegel genutzt werden muss. Die gesamte Öffnung steht für die Lichtübertragung zur Verfügung, was den Kontrast im Vergleich zu den vorher genannten Teleskop-Typen erhöht.

Der Nachteil ist der Preis relativ zur Öffnung. Aprochromaten kosten (neu) für 100mm Durchmesser schnell 1000 bis 2000 €, während Spiegelteleskope in dieser Größe keine 200€ kosten.

Eine "günstigere" Form der Apochromaten sind die sogenannten ED-Apochromaten. "ED" steht dabei für "Extra-Low Dispersion". Hier wird also Glas verwendet, das einen geringen Farbfehler verursacht, wenngleich er nicht vollständig eliminiert werden kann wie bei einem "Voll-Apo".

Zurück