Das Guiding ist die automatische Nachführung der Montierung bzw. der Optik an Hand von Bilddaten.
Dazu wird eine separate Guiding-Kamera entweder an einem parallel zur Aufnahmeoptik montierten sogenannten Leitrohr (also Teleskop, Fernrohr, Sucher, ...) angebracht oder vom Haupt-Teleskop aus dem Lichtstrahlengang ein bisschen Licht abgezweigt (via sogenanntem "Off-Axis-Guider"), und dann auf die Guiding-Kamera gelenkt.
Ein Computer versucht nun, einen einmal anvisierten "Leitstern" immer exakt an der gleichen Stelle des Bildes der Guiding-Kamera zu halten. Gibt es eine Abweichung, werden Signale an die Montierung geschickt, um diese Abweichung auszugleichen.
Diese Form der Nachführung ist sehr genau (wenn sie richtig betrieben wird und funktioniert) und ermöglicht Belichtungszeiten bis zu 20 Minuten und mehr.
Der Hauptggrund ist, dass in zwei Achsen korrigiert wird, wohingegen eine Motorisierte Nachführung nur mittels Montierung lediglich in einer Achse nachführen kann. Weiterhin gleicht ein Autoguider automatisch den periodischen Schneckenfehler und andere unzulänglichkeiten einer Montierung aus, die zu Strichspuren und damit zu unscharfen Bildern führen.
Leider führt das Autoguiding auch immer eine immense Fehlerquelle mit ein - denn hier steuert ein Computer, welche Signale zur Korrektur an die Montierung geschickt werden. Der Teufel steckt im Detail, und viele Parameter müssen genau aufeinander abgestimmt werden. Und selbst, wenn alles korrekt eingestellt ist, können Softwarefehler, beschlagene Leitrohrlinsen, kurzzeitige Nachbarscheinwerfer, Flugzeuge, Satelliten etc. zu Missinterpretationen der Guiding-Informationen durch den Computer führen und letztlich damit zu vollkommen unbrauchbaren Ergenissen
Ein Beispiel dafür ist ganz unten im angehängten Bild zu sehen.