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Astromodifikation
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Bei einer Astromodifikation von Kameras - mir persönlich nur für Spiegelreflexkameras bekannt - wird der Infrarot-Sperrfilter ausgebaut, um die Lichtempfindlichkeit im roten Bereich deutlich zu steigern.

Infrarotlicht ist bei der Tageslichtfotografie, für die Spiegelreflexkameras normalerweise gedacht sind, nicht gewünscht. Der Bildsensor kann aber technisch bedingt solche Farbbereiche aufnehmen, so dass ohne Filter die Tageslichtaufnahmen zu viel rot-Anteil aufweisen würden und das endgültige Bild im Vergleich zum Auge, das kein infrarotes Licht wahrnehmen kann, verfälschen würde.
Daher wird vom Hersteller vor dem Bildsensor ein Infrarot-Sperrfilter eingebaut, der das Licht im infraroten Bereich blockt.

Für die Astrofotografie ist aber genau der geblockte Bereich ein Farbbereich, der von vielen Emissionsnebeln ausgesendet wird, vor allem die Wasserstoff-Linien H-Alpha und HII.
Damit sind das Bildinformationen, die man als Astrofotograf gerne auf dem Bildsensor aufnehmen möchte, so dass die Astromodifikation eine Variante ist, eine erhöhte Rotempfindlichkeit zu erreichen.

Bei der Astromodifikation muss man auf verschiedene Details achten; Es gibt z.B. mit Clip-Filtern, nachträglich einsetzbare Filter um mit einer Astromodifizierten Kamera auch bei Tageslicht noch fotografieren zu können.

Der ausgebaute Filter verschiebt zusätzlich den Fokuspunkt minimal, so dass beim Ausbau des Filters auf die Autofokusfunktion geachtet werden sollte, die elektronisch korrigiert werden muss.

Weiterhin kann es dazu kommen, dass die automatische Staub-Reinigungsfunktion der Kamera nach dem Umbau nicht mehr funktioniert.

Zusätzlich ist es natürlich je nach Ausführung ein finanzieller Punkt; eine Astromodifikation kostet je nach Kameramodell mehrere hundert Euro.

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