Mein erstes Jupiter-Bild mit der neuen Planetenkamera ZWO ASI120MM-S, entstanden am 25.4.2018.
Der Jupiter stand um die Uhrzeit (es war ca. 23:00 Uhr) noch sehr tief über dem Horizont (nur ca. 10°) und das Bild waberte ganz schrecklich auf dem Monitor, so dass ich nicht daran glaubte, irgendwelche Details aufnehmen zu können; man konnte gerade so eben die Streifen auf dem Planeten erkennen und eine "Auswölbung" im oberen dieser Wolkenbänder.
Das sind eben die Auswirkungen von einem ausgesprochen schlechtem Seeing.
Trotzdem konnte ich bei Gain 55 und einer Belichtungszeit von 4 ms ein verwertbares Video erzeugen, dass 2000 Bilder enthielt. Verwendet wurde ein Rotfilter. In den anderen Grundfarben Grün und Blau wäre vermutlich der Planet kaum noch zu erkennen gewesen, da sie noch stärker vom Seeing beeinflusst werden. Daher habe ich nur den Rot-Kanal aufgenommen und die anderen beiden nicht. Ein weiterer Grund ist, dass ich noch nicht weiß, wie ich die Kanäle nach den Aufnahmen so ausgerichtet bekomme, dass sie das Objekt im Bild an der gleichen Stelle abbilden...
Anschließend wurden in Registax 6 die besten 50% der Bilder kombiniert (gestackt) und geschärft. Das Ergebnis ist wieder ziemlich vielversprechend für die kommenden Nächte; Trotz des grottenschlechten Seeings und dem sehr tief stehenden Jupiter kann man in den Wolkenbändern schon mehr Details erkennen, als ich mit der Spiegelreflexkamera unter den besten Bedingungen hätte aufnehmen können.
Mit dem Ergebnis bin ich dementsprechend im Anbetracht der Aufnahmeumstände sehr zufrieden. Auch die Monde sind klar als Kugeln erkennbar und nicht bloß verschwommene, helle Punkte. Von links nach rechts sind das übrigens Io, Ganymede und Europa, drei von den vier galileischen Monden. Der vierte, Callisto, ist links außerhalb des Bildausschnitts.
Nachtrag: Auch ein zweites Video vom gleichen Abend - natürlich mit der gleichen Konstellation der Monde und der gleichen Konfiguration wurde bearbeitet und hochgeladen.