In der Nacht auf den 26.6.2018 gab es einen herrlich sternenklaren Himmel, und motiviert von den Jupiteraufnahmen vorher wollte ich mal ein DeepSky-Objekt mit der Planetenkamera aufnehmen, was sich zunächst zu widersprechen scheint.
Das gestaltet sich tatsächlich sehr schwierig, da man das Objekt erst einmal finden muss, dass man aufnehmen möchte. Das Gesichtsfeld der Kamera beträgt nur wenige Bogenminuten, und für DeepSky-Objekte benötigt man mindestens einige Sekunden Belichtungszeit. Das bedeutet konkret: man navigiert ungefähr per Sucher zu dem Objekt, das man aufnehmen möchte, und sucht dann über die Montierungssteuerung und dem Bild am Bildschirm den Himmel ab, bis man das gewünschte Objekt sieht. Dabei muss man immer einige Sekunden (immer die jeweilige Belichtungszeit) abwarten, bis das Bild scharf auf dem Bildschirm erscheint. Das kostet ziemlich viel Zeit, war aber wohl dem Umstand geschuldet, dass die Montierung nicht korrekt ausgerichtet war und ich mich nicht auf das GoTo der Montierung verlassen konnte.
In diesem Fall konnte ich wenigstens den relativ hellen Kugelsternhaufen Messier 13 (im Sternbild Herkules) im Sucher sehen und war damit nicht mehr ganz so weit mit dem Kamerabild vom Objekt entfernt, so dass sich der Haufen recht schnell finden ließ. Aufgenommen wurden 103 Bilder im L-Kanal (daher ist das Bild nur in Graustufen) mit je 1,5 Sekunden bei voller Bildverstärkung (Gain). Davon wurden nur die besten 30% (also die besten 30 Bilder) in Autostakkert!3 kombiniert. Anschließend wurde in Registax etwas geschärft und in Gimp etwas weiter bearbeitet.
So kam in Summe gerade einmal 45 Sekunden Belichtungszeit zusammen. Gemessen daran ist das Ergebnis erstaunlich.
Zwar werde ich beim nächsten, ernsthaften DeepSky-Versuch auch Autoguiding anwenden, so dass ich nicht gezwungen bin über die Aufnahmeserie immer manuell per Bild am Bildschirm dafür zu sorgen, dass das Objekt nicht aus dem Bild wandert; aber dennoch bin ich mit dem ersten Versuch sehr zufrieden.
Die Technik, mit einer Planetenkamera DeepSky-Objekte per "Kurzzeitbelichtung" aufzunehmen, eignet sich besonders für kleine, helle Objekte, also speziell für kompakte Kugelsternhaufen oder planetare Nebel. Natürlich muss man für ernste Versuche die Anzahl der Gesamtaufnahmen und die Belichtungszeit weiter hochschrauben und auch Farbkanäle aufnehmen, aber dann könnten schöne Aufnahmen dabei herauskommen.