Am Abend des 4.5.2018 waren die Bedingungen fast ideal für den Planeten Jupiter; der Mond war noch nicht aufgegangen, gegen 23:30 zog der große, rote Fleck über die Planetenscheibe, der Gasriese stand fast am höchsten Punkt des Abends (ca. 20° hoch); nur das Seeing zeigte auf dem Laptopbildschirm nur ein waberndes Planetenscheibchen.
Trotzdem wollte ich es natürlich versuchen, und die ersten Farbbilder des Jupiters mit der Planetenkamera ASI120MM-S erstellen. Die Filter wurden dabei manuell gewechselt, so dass leider immer eine leichte Rotation und ein leichter Versatz zwischen den Videos der einzelnen Farbkanäle entstand.
Erstellt wurden die RGB-Aufnahmen bei Gain 70 und 10 ms Belichtungszeit, zusätzlich wurde eine Luminanz-Aufnahme bei Gain 50 und 7 ms Belichtungszeit erstellt. Das macht in Summe 4 Videos, jedes davon mit 5000 Einzelbildern. Die wurden in Autostakkert 3 gestackt und anschließend in Registax 6 mit Wavelet-Funktionen geschärft.
Die weitere Verarbeitung stellte mich vor ungeahnte Herausforderungen. Mit Registax kann man LRGB-Bilder kombinieren, aber nicht, wenn zwischen den Kanälen eine so große Rotation vorhanden ist. Das gleiche Problem zeigte Fitswork. Andere Programme zur automatischen Ausrichtung habe ich nicht gefunden. Also wurde in GIMP die Rotation manuell gemacht, bis sie ungefähr passte und anschließend als TIF exportiert. Die Bilder konnte aber weder Registax noch Fitswork öffnen, egal mit welchen Export-Einstellungen. Auch der Export aus GIMP als FITS-Bild brachte die gleichen Fehler. Ein Export als PNG-Bild brachte Registax 6.1 zum Abssturz. Registax 5 konnte die Dateien öffnen, aber anschließend nicht sauber kombinieren. Fitswork funktionierte aber endlich.
Insgesamt habe ich ca. 6 Stunden damit verbracht, die einzelnen Kanäle zu kombinieren, und mit dem Ergebnis bin ich im Vergleich zu den Einzelkanälen nicht ganz so zufrieden. Die einzelnen Graustufenbilder ließen eigentlich auf ein besseres Ergebnis hoffen.