Am vergangenen Wochenende habe ich das Meade 8" Schmidt-Cassegrain-Teleskop nochmal kollimiert (soweit es eben ging) und bei fast-Vollmond ließ sich ohnehin nichts anderes aufnehmen als natürlich der Mond selbst.
Also wurde am Abend des 18.3.2019 das Teleskop aufgebaut und auf den Mond ausgerichtet. Nach genügend Auskühlungszeit war das Gewaber auf dem Bildschirm immer noch ziemlich heftig - trotz des Infrarot-Filters, der hier wieder zum Einsatz kam.
In einem Astroforum hatte ich letztens Bilder vom Schrötertal (auch "Vallis Schröteri" oder "Vallis Snellius" genannt) gesehen, die mir gut gefallen haben. Das ist ein Tal, das aussieht wie ein Flussbett. Entstanden ist es durch Lavaströme unter der Oberfläche aus einer Zeit, zu der der Mond noch teilweise flüssig war. Diese Lavaströme hinterließen einen Hohlraum, bei denen die Oberfläche darüber kollabiert ist, was letztlich das Tal formte.
Das Tal mündet dabei im Krater "Herodotus" mit ca. 36 km Durchmesser. Von hier aus ist vermutlich die Lava zum schmalen Ende des Tals geflossen.
Bei der Suche nach einem schönen Motiv auf dem Mond habe ich genau dieses Tal wiedergefunden und wollte auch selbst mal ein Bild davon machen. Das Tal hat an seiner breitesten Stelle ca. 10 km, am Ende der ca. 640 km langen Bahn lediglich nur noch 500m.
Also wurden verschiedene Bildausschnitte und Kombinationen aus Gain und Belichtungszeiten versucht, auch mit einer Barlow-Linse habe ich getestet. Die Versuche mit Barlow waren allerdings letztlich unschärfer als die ohne, weswegen die Aufnahmen auch wieder verworfen wurden.
Aufgenommen wurden für die hier gezeigte Aufnahme 5000 Bilder mit der Planetenkamera ZWO ASI120MM-S ohne Barlow-Linse, also bei ca. 2000mm Brennweite, gestackt wurden letztlich 15% davon. Geschärft wurde der Stack in Registax 6, wobei ich feststellen musste, dass durch das Schärfen hier schachbrettartige Muster auftraten, die ich auch schon in früheren Mondbildern von mir wiederfinden konnte.
Anschließend wurde der Feinschliff mit GIMP gemacht.
Auf die gleiche Art und Weise ist auch das zweite Bild entstanden, auf dem oben rechts im Bild der schöne Gassendi-Krater zu sehen ist. Dieser ist ca. 110 km im Durchmesser und wird unterbrochen vom Krater Gassendi A mit 32km Durchmesser.