Hier eine Collage von einigen Bildern, die ich während der partiellen Sonnenfinsternis am 10.6.2021 aufgenommen habe.
Aufgenommen wurden insgesamt 1538 Bilder mit der Canon EOS 77DA am 150mm-f/5-Newton, montiert auf der Celestron Advanced VX. Da die f/5-Optik neulich auch in einen Carbontubus umgezogen ist, die natürlich schwarz ist, habe ich provisorisch das Teleskop mit einer Temperaturschutzfolie für Autoscheiben eingewickelt und das hemdsärmelig mit Tesafilm fixiert. Damit hatte das Teleskop eine fast durchgängig spiegelnde Oberfläche, die den Tubus möglichst wenig aufheizen sollte. Denn mit schwarzem und damit warmem Tubus hätte es innerhalb des Tubus' schon so große Luftunruhe gegeben, dass die Bilder eine sehr schlechte Auflösung gehabt hätten.
Für die partielle Sonnenfinsternis hatte ich mir eine verlängerte Mittagspause von 10:00 bis 14:00 Uhr organisiert. Am Abend vorher hatte ich bereits alles weitestgehend vorbereitet. Einzig zwei Dinge hatte ich nicht geprüft: Die perfekte Aurichtung der Montierung nach Norden und den Sonnenfilter.
Die perfekte Nordausrichtung war nicht ganz so wild, weil ich zwischendurch die Teleskopausrichtung immer etwas korrigieren konnte. Beim Sonnenfilter allerdings hatte sich offenbar seit der letzten Benutzung die Filterfolie von der Halterung gelöst, mit der man die Folie vor der Teleskopöffnung festschraubt. Vor der Benutzung defekter Sonnenfilter wird dringend abgeraten. Ich klebte also die Sonnenfilterfolie provisorisch mit Sekundenkleber an den Rand der Halterung und stellte sicher, dass kein Licht vorbei am FIlter in den Tubus gelangen konnte. Damit konnte ich dann doch noch meine Aufnahmeserie starten, nach einem kurzen Moment der Schockstarre.
Insgesamt wurden so 1538 Bilder mit insgesamt rund 41 GB (RAW-Format) angefertigt. Zwar zogen immer wieder Wolken durch und machten geschätzt ein- bis zweihundert Bilder unbrauchbar, aber es blieben noch genügend gute Bilder übrig. Die Bilder wurden in RawTherapee in jpg-Dateien umgesandelt, einige ausgewählte in halbwegs gleichen Zeitabständen angefertigte Bilder davon wurden dann in Gimp zu der hier gezeigten Collage zusammengestellt. Die Sonnenscheibe mit ihrer fast makellosen Oberfläche - lediglich etwas oberhalb der Mitte sowie östlich davon sind einige Sonnenflecken zu sehen gewesen - sieht mit der Verdeckung durch den Mond aus wie ein angebissener Keks.
Die Aufnahmequalität für eine DSLR ist im Vergleich zu den Aufnahmen mit der Planetenkamera vom selben Tag doch erstaunlich gut; die Granulation der Oberfläche ist gut zu erkennen, ebenso, dass es Sonnenflecken gibt.
Außerdem ist gut erkennbar, dass der Rand vom Mond nicht komplett rund ist, sondern mit Kratern überzogen, so dass es einige Wellen an der dunklen Kante über der Sonnenoberfläche gibt.