Die Sonnenbeobachtung bzw. -Fotografie im Weißlicht war bisher leider immer auf mein Newton-Teleskop mit 6" (150mm) Durchmesser beschränkt, einfach deshalb, weil der vorhandene Sonnenfilter nur 6" Durchmesser hat.
Bei der letzten partiellen Sonnenfinsternis hatte der Sonnenfilter einen Schaden bekommen, den ich notdürftig reparieren konnte. Aber das wollte ich als Gelegenheit nutzen, einen Sonnenfilter für das Meade 8" Schmidt-Cassegrain-Teleskop selbst zu bauen.
Die dafür nötige Filterfolie konnte man bei Amazon bestellen für gerade einmal 22€ (zuzüglich Zoll- und erzwungener DHL-Gebühren von insgesamt 12 €...) summierten sich die Anschaffungskosten auf 34€. Die Lieferung dauerte ca. 2 Monate, aber die Folie ist von überraschend guter Qualität und wirkt recht solide.
Auf meinem 3D-Drucker habe ich mir eine selbstkonstruierte Halterung für den Filter gedruckt. Dort drauf habe ich dann den kreisrund ausgeschnittenen Teil der Sonnenfilterfolie mit gleichem Durchmesser aufgelegt und mit einem weiteren, gedruckten Ring (siehe zweites Bild) in den anderen "hineingedrückt", so dass am Innenrand etwas welliger Überstand entstanden ist, aber der Durchlassbereich des Filters erstaunlich glatt wurde. Kurz nach dem Verkleben, damit die Folie nicht aus der Halterung rausrutschen kann, sah es beinahe aus wie ein Glas-Sonnenfilter.
Da der Rand der Halterung recht klein ist (was auch so beabsichtigt war wegen der platzsparenderen Lagerung), könnte ein Windstoß den Filter eventuell vom Teleskop pusten, was natürlich ausgeschlossen werden muss, da sonst Schäden an Kameras oder - noch viel schlimmer - an Augen entstehen können. Zwar hält der Sonnenfilter wegen ziemlich genauer Passform und der erwähnten Wellen am Rand recht gut am Teleskop, abre ich wollte auf Nummer Sicher gehen. Wenn es um die Sonnenbeobachtung geht, sollte man keinesfalls Risiken eingehen.
Daher wurde in die Seitenteile der Halterung eine kleine Aussparung mit einem Dremel eingefräst (auf dem ersten Foto rechts unten am Rand zu sehen). Durch diese Laschen kann man jetzt mit am Teleskop-Tubus befestigten Klettbändern den Sonnenfilter einfach, aber sicher fixieren, so dass der Filter windfest auf dem Teleskop sitzt.
Das "first light" des Sonnenfilters steht wegen des chronisch schlechten Wetters leider noch aus, aber bisher bin ich sehr zufrieden damit, das alles genau so funktioniert wie beabsichtigt.