Im Juli 2020 kam der Komet C/2020 F3 alias "Neowise" der Erde erfreulich nahe, mit dem 3.7.2020 als erdnächster Position mit "nur" 43 Millionen km Entfernung.
Da er sich aus Sicht der Erde weniger als 20 Grad von der Sonne am Himmel entfernt darstellte, war er also immer nur kurz vor Sonnenaufgang in der Dämmerung zu sehen. Aufgrund seiner hohen Helligkeit war er aber trotzdem gut sichtbar.
Am 12.7. ergab sich für mich die Gelegenheit - und der klare Himmel - um den Kometen in der Morgendämmerung abzulichten. Selbst der visuelle Eindruck, den ich mit dem Handy versucht habe, festzuhalten, war schon beeindruckend. Der Schweif war mit bloßem Auge sehr deutlich erkennbar, im Fernglas zeigte sich die riesige Ausdehnung des Schweifs von ca. 1,5°.
Mit der Canon EOS 77D wurden insgesamt 60 Bilder zu 15 Sekunden Belichtungszeit sowie 13 Bilder bei 1 Sekunde Belichtungszeit bei ISO 800 mit 135 mm Brennweite aufgenommen. Nachgeführt wurde die Kamera mit dem 18-135mm IS/STM-Objektiv mit der Omegon LX2-Uhrwerksmontierung.
Leider verweigerte die Stackingsoftware DeepSkyStacker konsequent, Sterne und Komet zu stacken (und damit beides scharf abzubilden) und quittierte 7 Versuche mit Abstürzen, sondern konnte immer nur eines von beidem. Ich habe mich natürlich für den scharfen Kometen entschieden.
Den Vordergrund mit den Dächern und den Büschen habe ich nachträglich von der gleichen Position mit 15s Belichtungszeit, aber ohne Nachführung aufgenommen und anschließend per GIMP als Vordergrund eingefügt.
Ein wirklich beeindruckender Anblick, den ich hoffe, mit den Fotos wiedergeben zu können.
Schön zu sehen ist der zweigeteilte Schweif, der durch die Sonneneinstrahlung auf den Staub- und Eisbrocken "weggedrückt" wird.