Am 04.12.2016 war eine Schönwetterphase, die natürlich auch am Teleskop (und natürlich mit Sonnenfilter) genutzt werden wollte.
Zu der Zeit war keine besonders hohe Sonnenaktivität, so dass nur wenige, kleine Sonnenflecken zu sehen waren.
Trotzdem habe ich wieder versucht, mit dem 3,5mm-Okular an meinem 750mm-Newton (also ca. 215-fache Vergrößerung) und der angeschraubten Canon EOS 1200D einige Videos zu machen.
So entstand per Registax aus dem Video von 33 Sekunden Länge, ausnahmsweise "nur" mit 1280x720 Bildpunkten (statt der maximal möglichen 1920x1080 Pixel), dafür mit 50 Bildern pro Sekunde das Summenbild aus insgesamt ca. 1650 Bildern.
Das Summenbild ist deutlich schärfer als das Einzelbild, und man sieht auch einigermaßen die Granulation der Sonne. Allerdings entstand bei der Bearbeitung ein etwas unschöner Treppeneffekt an den Rändern der Sonnenflecken, die vermutlich durch etwas zu aggressives Schärfen aufgetreten ist.
Auch im Bild sind einige Staubkörner, die vermutlich auf dem Okular lagen.
Wenn man das Einzelbild mit dem Summenbild vergleicht, sieht man auch, dass auf dem Summenbild die Staubkörner ziemlich in die Länge gezogen sind. Das ist durch die Stapelung der Einzelbilder entstanden, da sich das Objekt (die Sonnenflecken) im Okular bewegt haben, wenn man den Kameraauslöser gedrückt hat und damit das Bild verwackelt hat, die Staubflecken aber immer an der gleichen Stelle des Bildausschnitts blieben. Nimmt man jetzt die Sonnenflecken als Zentrum des Bildes und orientiert daran den Rest des Bildinhalts (also auch die Staubkörner), dann scheinen die sich in die Länge zu ziehen.
Insgesamt hatte ich mir von Sonnenflecken etwas mehr erwartet. Zwar ist es beeindruckend, die wirklich mal selbst durch ein Teleskop sehen zu können, aber den Detailgrad habe ich bisher bei der Verwendung des 3,5mm-Okulars gegenüber einem 20mm-Okulars nicht nennenswert steigern können.
Vermutlich ist auch hier schlechtes Seeing die Ursache.