Hier ein erster Versuch an der ISS, der internationalen Raumstation.
Mittels der Android-App "Heavens Above" lassen sich die Überflüge ganz gut vorhersagen und planen, und die ISS wollte ich immer schon einmal probieren aufzunehmen.
Also baute ich am 30.1.2018 meine Montierung auf, trotz starker Bewölkung und nur winzigen Wolkenlücken.
Darauf montiert war das 8-Zoll Schmidt-Cassegrain-Teleskop von Meade (2000mm Brennweite).
Ich habe zunächst sichergestellt, dass mein Sucherfernrohr und das "große" Teleskop genau in die gleiche Richtung zeigten, also dass wenn ich im Fadenkreuz des Suchers etwas gesehen habe, das auch definitiv von der Kamera erfasst wurde.
Anschließend kam die ISS auch schon angeflogen. Die Arretierungen habe ich gelöst, die Film-Aufnahmefunktion der Canon EOS 1200D wurde gestartet und anschließend durch manuelles Nachführen probiert, die ISS im Sucher exakt im Fadenkreuz zu halten. Nach dem ersten Versuch merkte ich, dass ich ein Flugzeug anstelle der ISS erwischt hatte (allerdings blinkte das nicht...).
Im zweiten Anlauf gelang es aber. Ich nahm ein Video auf mit 2430 Full-HD-Bildern, wobei die ISS ab und an auch getroffen wurde, allerdings bei ständig durchziehender Bewölkung und damit schwankender Helligkeit der ISS.
Da die ISS praktisch immer durch das Bild "huschte" und kaum eine stille Aufnahme der ISS gelang, konnte das Stacking-Programm auch nichts mit der Aufnahme anfangen. Also selektierte ich manuell die besten 38 Bilder heraus und beschnitt diese auf 90x90 Pixel. Anschließend habe ich diese in Registax importiert und gestackt.
Leider fiel hier schnell auf, dass der Fokus leider nicht exakt getroffen wurde.
Nichts desto trotz kann man grob erahnen, wie die Lage der ISS war. Diagonal von links oben nach rechts unten verlaufen die beiden Solarpanele, die links und rechts von der eigentlichen Station montiert sind.
Beim nächsten Mal werde ich besser fokussieren und die Videoqualität herunterdrehen; damit hat man zwar eine geringere Auflösung, dafür aber eine doppelt so hohe Bildrate; schnell durchziehende Objekte wie die ISS bei "manuellem Guiding" lassen sich damit besser "einfrieren" in den Einzelbildern.
Aber immerhin - man erkennt ein bisschen etwas. Dafür, dass die Raumstation eine Größe von 110x100x30 Metern hat und ca. 400 km Entfernt ist, ist das schon erstaunlich, dass man mit diesen Amateurmitteln überhaupt etwas erkennt. Das entspricht dem Durchmesser einer CD auf ca. 370m Entfernung - wobei man auf der CD noch etwas Beschriftung erkennen würde.