Da ich die wolkenfreie Nacht vom 5.6. auf den 6.6.2018 noch nutzen wollte, aber nicht so recht wusste, was ich mit dem 18-135mm-Zoom-Objektiv wohl noch aufnehmen sollte, habe ich mich für die Hyaden und die Plejaden entschieden.
Da war mir allerdings nicht bewusst, was für viele interessante Objekte sich wirklich noch auf dieser Aufnahme verbergen würden.
Aufgenommen wurden 17 Bilder zu je 2 Minuten bei f/5 und 18mm Brennweite. Das bildet schon einen recht großen Himmelsausschnitt ab, leider auch etwas Zaun. Das habe ich im endgültigen Bild natürlich weggeschnitten. Kombiniert wurden die 34 Minuten Aufnahme mit je 5 Dark- und Bias-Frames. Die Flat-Frames konnten leider nicht verwendet werden, die haben das Endergebnis verschlechtert und waren demnach wohl nicht gelungen.
Links auf dem Bild geht es los mit dem Sternbild Stier, genau genommen mit dem "V"-förmigen Sternenhaufen mit dem orange-rötlich leuchtenden Hauptstern des Sternbildes, Aldebaran, ein roter Riese. Die Stern-Ansammlung heißt "Hyaden".
Die Öffnung des "V" zeigt auf zwei weitere Sternhaufen, der nähere ist der Piratenmondhaufen (NGC 1647), der etwas weiter entfernte ist NGC 1746.
Oben am Bildrand befindet sich noch ein rötlicher Fleck auf dem dunkelroten Hintergrund; das ist der "Flammender Stern-Nebel", im IC-Katalog die Nummer 405.
Der helle Stern im rechten, oberen Bildbereich ist der Hauptstern des Sternbildes Fuhrmann namens "Capella".
Am unteren Bildrand links befinden sich die Plejaden, ein offener Sternhaufen mit jungen, blau leuchtenden (also sehr heißen) Sternen, die einen darum liegenden Nebel zum leuchten bringen.
Etwas unterhalb der Bildmitte befindet sich ein weiterer Emissionsnebel in rot, der Kalifornien-Nebel, der wegen seiner Form so benannt wurde, die an Kalifornien erinnert.
Die Ansammlung verschiedenfarbiger Sterne im rechten, unteren Bildbereich ist ein Sternhaufen, der im "Melotte"-Katalog die Nummer 20 bekommen hat.
Den dunklen Fleck auf halber Höhe im rechten Bildbereich konnte ich leider nicht mit Hilfe von Stellarium, Astrometry.net oder vergleichbaren Bildern zuordnen; Womöglich handelt es sich einfach um Staub auf der Aufnahmeoptik.
Leider konnte ich die Flat-Frames wie oben beschrieben nicht verwenden, die waren mal wieder unbrauchbar. Hier muss ich leider noch Erfahrungen sammeln, wie man mit einer Flatfieldbox und einem relativ kleinen Objektiv (auch noch mit Gegenlichtblende drauf) vernünftige Flatfield-Aufnahmen erstellt.
Nachtrag: Ich habe nochmal einige Aufnahmen vom (fast) gleichen Bildausschnitt gemacht und hinzukombiniert. Das Ergab insgesamt 2 Stunden 26 Minuten Belichtungszeit.
Bei der anschließenden Bearbeitung ist aufgefallen, dass das Bild doch etwas arg stark in das rote geraten ist. Scheinbar ist der Weißabgleich völlig schief gelaufen.
Bei der zweiten Bearbeitung wurde daher stärker darauf geachtet, dass die Nebel nicht rot, sondern mehr in Richtung weiß gehen. Das ursprünglich rote Bild wurde in die Kategorie "Bildfehler und Merkwürdigkeiten" verschoben.
In der weniger roten Version fällt auch links oben im Bild der Kopf des Orion-Sternbildes mit seiner runden, roten Form auf.