Dieses Jahr (2018) gibt es so etwas wie einen Weihnachtskometen, genauer: den Kometen 46P/Wirtanen.
Er erreichte am 16.12.2018 seinen erdnächsten Punkt mit 11.680.000 km Entfernung, er hat eine Periode von 5,4 Jahren, in denen er die Sonne auf einer elliptischen Bahn umkreist.
Dass der Komet mit seinen ca. 550 m Durchmessern auf diese große Entfernung dennoch recht gut zu sehen ist, liegt an den Ausgasungen, die er bei der Annäherung an die Sonne ausstößt. Damit wird der Komet als grünliches, verwaschenes Objekt im Fernglas oder Teleskop erkennbar und wirkt deutlich größer.
Die Aufnahmebedingungen am 18.12.2018, also als sich der Komet schon wieder von der Erde entfernte, waren mal wieder alles andere als optimal. Fast den gesamten November sowie den bisherigen Dezember gab es kaum eine Wolkenlücke, durch die man Aufnahmen machen konnte, es war windig und der Himmel war schon durch den Halbmond (und damit recht hell) beleuchtet.
Am 18.12.2018 aber konnte ich kurze Wolkenlücken für Belichtungen nutzen. Da ich keine wertvolle, wolkenfreie (Belichtungs-)Zeit mit der großen Montierung verbringen wollte, habe ich einfach die Canon EOS 1200D mit dem Canon EF-S 50mm f/1.8-Objektiv genommen und auf die Omegon Minitrack LX2 geschnallt. Die Nachführung ist für diese Brennweite mehr als ausreichend.
Um die Sternabbildung etwas zu verbessern, habe ich das Objektiv auf f/2.8 abgeblendet. Aufgenommen wurde ca. 2 Stunden lang, aber wegen ständig durchziehender Wolken blieben letztlich nur ca. 70 Aufnahmen mit je 40 Sekunden Belichtungszeit übrig. Fotografiert wurde bei ISO 800.
Rechts oben im Bild sieht man den schönen Sternhaufen der Plejaden, links daneben den verwaschenen Fleck 46P/Wirtanen. Warum genau der Fleck links grünlich und rechts eher gräulich ist, kann ich mir persönlich nicht erklären. Auf allen anderen Bildern, die ich von diesem Objekt gesehen habe, ist der Komet gleichmäßig gefärbt; vermutlich sind das Artefakte aus der Bildverarbeitung und dem Stacking-Prozess.
Leider ist bei diesem Kometen kein Schweif erkennbar. Der Komet hat zwar einen, aber der ist sehr schwach und auch relativ kurz, so dass man den bei dieser kurzen Brennweite und der damit einhergehenden, geringen Vergrößerung und bei dieser kurzen Belichtungszeit nicht sehen kann.