Am Abend des 25.6.2018 gab es noch einmal klaren Himmel, den ich nutzen wollte, um ein Paar Bilder vom Jupiter und vom Mond zu machen.
Verwendet wurde die Planetenkamera ASI120MM-S zunächst fokal, also ohne Zusatzlinsen, an meinem 8"-Schmidt-Cassegrain-Teleskop mit 2000mm Brennweite. Das Ergebnis sah trotz noch nicht vollständig ausgekühltem Teleskop sehr vielversprechend aus, so dass ich mich entschied, ersteinmal das Teleskop weiter auskühlen zu lassen und später einen Versuch mit einer 2x-Barlow-Linse zu wagen, die die Brennweite auf ca. 4000mm verlängert hat.
Das Seeing war mir sehr gnädig, und so entstand meine bisher detaillierteste Jupiter-Aufnahme.
Erstellt wurden mit einem Filtersatz je 5000 Bilder pro LRGB-Kanal. Davon wurden die jeweils besten 30% in Autostakkert!3 gestackt. Anschließend habe ich die Software "WinJUPOS" ausprobiert, um die Rotation des Jupiters zwischen den aufgenommenen Kanälen wieder wegrechnen zu lassen. Anschließend wurde in Registax die Kanalkombination, die Schärfung und eine Anpassung am Histogramm vorgenommen. Danach wurde in Gimp noch der Feinschliff gemacht und die Ränder am Planeten abgeschnitten, die durch die Verwendung der Derotationssoftware entstanden sind.
Spannenderweise verschlechterte sich das Seeing innerhalb von 30-45 Minuten nach diesen Aufnahmen so stark, dass man mit den gleichen Einstellungen nichts mehr sehen konnte außer einige verschwommene Ausbuchtungen an den zwei mittleren, dunklen Wolkenbändern.
Eigentlich wollte ich noch ein Bild aufnehmen, auf dem der Mond Ganymede (oben links zu sehen) an der Planetenscheibe vorüberzieht, aber das Seeing ließ diese Aufnahmen leider nicht mehr zu.
Eine weitere, spannende Eigenheit des Bildes ist, dass eigentlich noch der Mond Io zu sehen sein müsste, und zwar unterhalb vom Ganymed; aber auf keiner meiner Aufnahmen, egal bei welchem Kanal, ist der Mond zu sehen. Das kann ich mir eigentlich überhaupt nicht erklären, da der Mond schon mit größeren Ferngläsern erkennbar ist.
Edit: Ich habe noch eine neue Bearbeitung des Bildes vorgenommen, bei dem nicht die Aufnahmen durch den Luminanz-Filter als Luminanzkanal verwendet wurde, sondern der deutlich schärfere Rot-Kanal. Das Ergebnis ist nocheinmal deutlich besser, auch wegen der natürlicheren Farben. Der Einfachheit halber habe ich den Mond Io weggeschnitten.