Jupiter einmal in IR-Licht (mit 2-fach-Barlow-Linse), einmal als LRGB-Kombination ohne Barlow-Linse.
Den Jupiter als Farbbild mit einer Graustufen-Kamera aufzunehmen ist wegen seiner hohen Rotationsgeschwindigkeit immer eine Herausforderung; man benötigt für jeden Farbkanal (RGB) und am besten für die Luminanz (L) jeweils eine eigene Aufnahmeserie. Für Jupiter dauert eine solche Serie schnell einige Minuten, und innerhalb dieser Minuten dreht sich der Planet schon sichtbar weiter.
Man könnte natürlich die Empfindlichkeit der Kamera (den Gain bzw. ISO-Wert) hochschrauben, um die Belichtungsdauer zu verkürzen, damit erhöht man aber das Rauschen soweit, dass man das durch Stacking kaum noch entfernt bekommt.
Bei Belichtungen in einem einzelnen Farb-Kanal besteht das Problem in der Regel nicht, erst bei Kombination mehrerer Serien mit etwas Zeitlichem Abstand.
Daher sind die Bilder, die aus einem Stack eines einzelnen Farbkanal-Videos erzeugt wurden, immer schärfer als die Kombination aus vieren davon, aber leider eben ohne Farbe.
Aufgenommen wurde mit dem Meade ACF 8"-Teleskop mit 2000mm Brennweite, bei der monochromen Aufnahme wurde eine 2-fach-Barlow-Linse eingesetzt. Aufnahmekamera war wieder die ASI 120MM-S mit diversen Filtern (RGB und IR).
Das Seeing war mir am Anfang des Abends (28.6.2019) gnädig, ab ca. 23:30 Uhr war es völlig unbrauchbar und man konnte selbst nach dem Stacking gerade eben die dunklen Bänder, aber keinerlei Details (nicht einmal den großen, roten Fleck) erkennen.
Offenbar ist das Seeing bei mir im Garten sehr stark abhängig davon, ob die Kohlekraftwerke in Richtung Süden Strom produzieren und ob der Wind die Abgase aus den Kühltürmen in Richtung des Objekts (hier: Jupiter) ablenkt.
Das letzte, animierte Bild ist eine Kombination aus Bildern im Infrarot-Licht, aufgenommen um 22:24 Uhr, um 22:31 Uhr, um ca. 22:34 und um 0:01 Uhr.