Ein Meade Lightbridge 10" (254 mm Durchmesser) mit 1200 mm Brennweite (f/5).
Nach den relativ guten Erfahrungen mit dem Mini-Dobson war klar, dass mehr Öffnung benötigt wurde. Am besten so viel Öffnung wie möglich für einen halbwegs bezahlbaren Preis. Also sollte etwas größeres her, und das beste Preis-Leistungs-Verhältnis in Bezug auf Öffnung sind Newton-Teleskope auf Dobson-Montierung.
Das stattliche Gerät (ca. 1,65 m hoch) gab es gebraucht bei eBay Kleinanzeigen für ca. ein Drittel des Neupreises, inklusive drei ganz passablen Okularen (2" 32mm 68°, 1,25" 20mm 66°, 1,25" 9mm 60°).
Das Teleskop war im Vergleich zu dem Mini-Dobson sowohl durch die deutlich größere Öffnung als auch mit der deutlich höheren Brennweite (und der daraus resultierenden nutzbaren Vergrößerungen) wieder ein Augenöffner. Man sah tolle Bilder am Nachthimmel, wenn auch bei höheren Vergrößerungen merkwürdige Verfärbungen im Bild auftragen.
Der günstige Preis hatte natürlich einen Haken, den ich als Einsteiger zwar gesehen, allerdings erst viel später die Auswirkungen realisiert habe; der Spiegel war ziemlich mitgenommen (siehe Bild). Alle (vorsichtigen) Versuche, die merkwürdigen Flecken zu beseitigen, sind fehlgeschlagen. Er war wirklich irreparabel beschädigt und damit zeigte der Newton zwar viel - aber deutlich weniger als die 10" Öffnung eigentlich zeigen müssten.
Dennoch konnte man am Jupiter schon deutlich die Wolkenbänder erkennen, der Saturn hatte einen ganz klar erkennbaren Ring (für die Cassini-Teilung hat es leider nicht gereicht...), und auch meine ersten Fotos habe ich hiermit gemacht, indem das Handy vor ein Okular gehalten wurde.
Das ist natürlich alles andere als optimal, da die Azimutale Dobson-Montierung der Bewegung der Sterne nicht vernünftig nachgeführt werden kann, da man das Handy kaum ruhig vor dem Okular in den kleinen Lichtkegel halten kann und weil eine Handykamera natürlich generell keine gute Bildqualität bei schlechten Lichtverhältnissen liefert.
Mit der später dazu erworbenen Canon-Kamera und einem neuen 3,5mm-Okular für hohe Vergrößerungen und Schraubadapter für die Kamera konnten die ersten Jupiter-Videos zum Stacken angefertigt werden, allerdings nur mit manuellem "Nachschubsen" als Nachführung.
Das hat mir gezeigt, dass die Astrofotografie die richtige Variante der Astronomie für mich sein würde, denn das, was man da so faszinierend am Nachthimmel sehen kann, möchte man gerne auch anderen nicht-Nachtschwärmern mal zeigen.
Das Teleskop ist inzwischen weiterverkauft, hat aber auch einige Monate Spaß gemacht. Alles in Allem war es seinem Preis angemessen.