Im Sternbild Cassiopeia liegt - gleich neben dem Herznebel - der sogenannte Seelennebel, im IC-Katalog als IC1848 bekannt.
Es ist ein Emissionsnebel, der besonders in rotem Licht leuchtet. Der Nebelkomplex ist ziemlich groß, so dass ich leider nur einen Teil davon mit meinem Teleskop ablichten konnte.
Belichtet wurde mit bisher meiner längsten Einzel- und Gesamt-Belichtungszeit von je 4 Minuten bei 74 Lightframes, also insgesamt 4,9 Stunden. Davon wurden 90% kombiniert und mit 6 Dark- und je 10 Bias-, Flat- und Dark-Flat-Frames in DeepSkyStacker verarbeitet. Die Lichtempfindlichkeit war auf ISO 400 eingestellt.
Die recht lange Belichtungszeit wurde nur durch das Autoguiding möglich.
Durch die relativ geringe ISO-Zahl und die recht hohe Anzahl an Einzelbildern konnte das Rauschen alleine durch das Stacking schon sehr gut reduziert werden.
Anschließend wurde das Bild in Fitswork geebnet, das Histogramm wurde etwas gestreckt und die Farbkanäle wurden etwa auf die gleiche Helligkeit kalibriert. Danach wurde das Bild in Gimp weiterverarbeitet, wo die Sterne etwas verkleinert wurden, der Kontrast der Sterne erhöht und die rote Farbe herausgearbeitet wurde.
Das Endergebnis ist hier angehangen, zusammen mit einem Einzelbild, auf dem man den Seelennebel nicht einmal erahnen kann.
Im Einzelbild kreuzt auch noch ein Satellit das Bild, aber solche "Kleinigkeiten" werden durch das sogenannte Sigma-Clipping-Methode beim Stacking herausgefiltert, so dass solche Bilder dennoch für das Endergebnis genutzt werden können.
Bei Gelegenheit werde ich die Bearbeitung nochmal an einem nicht-Laptop-Monitor wiederholen, da dort die Farben deutlich besser sichtbar sind als auf meinem Laptop-Bildschirm, wo das Bild entstanden ist.
Ein früherer Versuch am Seelennebel war an den zu geringen Einzel-Belichtungszeiten gescheitert, ohne Autoguiding waren dort lediglich 30 Sekunden Belichtungszeit drin. Zwar war die Lichtempfindlichkeit doppelt so hoch, aber die Belichtungszeit der Einzelbilder nur ein Achtel, und die Gesamtbelichtungszeit war ebenfalls deutlich geringer. All das führte dazu, dass das Bild in seiner jetzigen Version schon deutlich besser aussieht als im Ersten Versuch.
Daran kann man deutlich erkennen, dass das Autoguiding für Lichtschwache Objekte praktisch ein Muss ist, da man ansonsten nicht genug Licht sammeln kann, um das Objekt vernünftig abbilden zu können.