Ein Ritchey-Chretien-Teleskop ist eine spezielle Bauform des Spiegelteleskops, die den Haupt- und Fangspiegel parabolisch ausführt.
Damit ist die Herstellung vergleichsweise teuer, dafür erhält man ein ebenes (also Krümmungsfreies) Bild, das frei von Koma und anderen Bildfehlern ist, die die sonstigen Formen der Spiegelteleskope betrifft.
Konkret kann man das RC-Teleskop als Tubus beschreiben, an dessen einem Ende das Licht einfällt, durch den parabolischen Hauptspiegel am anderen Ende auf den Fangspiegel zurückreflektiert wird und anschließend durch den ebenfalls parabolischen Fangspiegel durch ein Loch im Hauptspiegel zum Okular oder zur Aufnahmeoptik umgelenkt wird.
Speziell für Astrofotografie sind RC-Teleskope gut geeignet, da sie im Vergleich zu Apochromaten für viel Öffnung wenig Geld kosten und zur Korrektur von Bildfehlern (Koma, Astigmatismus, chromatische Aberration, ...) keinerlei zusätzliche Linsen (Flattener, Komakorrektoren, etc.) mehr in den Strahlengang eingebracht werden müssen.
Der Nachteil ist die relativ hohe Obstruktion, die durch den Fangspiegel erzeugt wird und den Kontrast im Bild mindert, ebenso wie die im Vergleich zum Newton-Teleskop höheren Kosten. Inzwischen gibt es diese Teleskope z.B. vom Hersteller Guan Sheng Optical (GSO) ab 6-Zoll Öffnung aber auch für relativ kleines Geld (ab 399 €).
Die meisten wissenschaftlich genutzten Teleskope sind von dieser Bauform, u.A. das Hubble-Weltraumteleskop.