Nachdem ich durch verschiedene Gründe (Unlust, Zeit- oder Schlafmangel, ...) bedingt die sternenklaren Neumondnächte Anfang September 2021 (astronomisch) ungenutzt verstreichen ließ, wollte ich am Abend des 8.9. doch noch etwas ausprobieren.
Der H-Alpha-Clipfilter von Astronomik (12nm Durchlassbreite) sowie das 70-200mm f/2.8 L USM-Objektiv von Canon wurden bisher noch viel zu wenig benutzt. Und da der Schwan einige schöne H-Alpha-Regionen bietet, wollte ich hier eigentlich nochmal den Schleiernebelkomplex komplett ablichten.
Leider funktionierte das GoTo nicht zuverlässig, und der H-Alpha-Filter blockte soviel Licht, dass ich das Objekt schlichtweg nicht gefunden habe. Bei den Aufsuchversuchen bin ich allerdings an der Region um den mittleren Stern des Sternbilds Schwan, dem Stern Sadr "hängengeblieben". Die Region darum ist so faszinierend, dass ich einfach davon einige Aufnahmen gemacht habe. Aufgenommen wurden 30 Bilder zu je 5 Minuten Belichtungszeit bei ISO 800, für die bessere Bildqualität abgeblendet auf f/4. Aufgrund der schon fortgeschrittenen Nacht und meinem Schlafbedürfnis habe ich im Anschluss an die 30 Light-Frames lediglich 3 Dark-Frames erstellt und auch noch die Bias-Frames vergessen, aber 10 Flat-Frames und 10 Dark-Flat-Frames wurden angefertigt. Dennoch ist das Ergebnis sehr schön anzuschauen und vor allem knackscharf (OK, abgesehen von den Sternen in der oberen, rechten Ecke, die sind etwas verzerrt vermutlich durch leichte Verkippung) und nahezu rauschfrei.
In der Bildmitte ist der Stern Sadr mit einem recht kräftigen Halo, der vermutlich vom leider nicht abgenommenen Objektiv-UV-Filter stammt. Oben rechts im Bild befindet sich der "Mondsichelnebel". Etwas links unterhalb von Sadr ist noch der Spannerraupen-Sternhaufen. Ein weiterer, offener Sternhaufen, der "Kühlturmhaufen" (Messier 29 / NGC 6913) hat sich mit aufs Bild geschlichen, wobei ich glaube, dass in der Annotierten Version die Position zu weit links eingetragen wurde.