Am Abend des 23.2.2018 (ein Freitag) gab es wieder hervorragende Bedingungen für die Astrofotografie: knackig kalt, sternenklar und sehr trocken.
Die Kälte sorgt für gutes Rauschverhalten, weshalb ich mich an der Canon EOS 1000DA für den relativ hohen ISO-Wert 1600 entschieden hatte.
Die Wolkenfreiheit garantierte, dass der Leitstern des Autoguiders nicht verloren geht und die Trockenheit ist gut, damit die Optik und die Kamera nicht unter Taubeschlag leiden.
Verwendet wurde das Meade ACF 8"-SC-Teleskop als Aufnahmeoptik parallel montiert zum William Optics SD66-Refraktor als Leitrohr.
Zwar hatten wir inzwischen bis ca. 1:00 Uhr einen zunehmenden Mond, der DeepSky-Aufnahmen eigentlich be- oder verhindert, aber ich wollte es trotzdem versuchen.
Nach starken Anfangsschwierigkeiten mit dem Autoguider, der keine Sterne mehr sehen konnte und der Montierung, die das Teleskop permanent über 10° neben allen angefahrenen Objekten platzierte (und auch mehrfache Prüfungen aller Parameter und jeweils 5 Neustarts (!!) nicht halfen) musste ich also jeweils einen Werksreset des Autoguiders und der Montierung durchführen. Danach war es zwar schon 23:00 Uhr, aber es funktionierte endlich wie gewünscht.
Nach einer ersten Reihe von Bildern bis ca. 23:50 Uhr musste ich feststellen, dass auch das "präzise GoTo" der Montierung leider nicht das gewünschte Objekt getroffen hatte, so dass ich nochmal ca. 20 Minuten mit der Positionierung von M51 nahe der Bildmitte verbringen musste.
Danach ließ ich bis in die Morgenstunden das Setup eigenständig Bilder aufnehmen. Zusammengekommen sind insgesamt 70 Aufnahmen mit jeweils 5 Minuten Belichtungszeit. Anschließend wurden noch 8 Dark-Frames und jeweils 10 Flat-, Dark-Flat- und Bias-Frames erstellt.
Kombiniert wurden die Bilder über DeepSkyStacker, die anschließende Bearbeitung habe ich erstmals mit der Software PixInsight durchgeführt, das eine Bildverarbeitungssoftware speziell für die Astrofotografie ist. Damit werden z.B. auch häufiger Bilder von Hubble und ähnlich extrem gute Aufnahmen bearbeitet.
Das Programm ist extrem mächtig und es ist erstaunlich, welche Details man aus den Bildern herauskitzeln kann. Leider ist es auch extrem kompliziert, und so dauert die Einarbeitung ziemlich lange. Und die ist bei mir definitiv noch nicht abgeschlossen. Das Ergebnis ist zwar hübsch anzuschauen, aber der Hintergrund rauscht noch relativ stark (der meiste Teil des Hintergrunds wurde vom Bild entfernt, es ist also nur ein "Crop"), die Schärfe lässt immer noch stark zu wünschen übrig (das hier gezeigte Bild wurde schon auf nur 40% der Ausgangsgröße skaliert und ist trotzdem noch unscharf) und einige schwache Details kommen nur zum Vorschein, wenn man noch stärkeres Rauschen in Kauf nehmen würde.
Nichts desto trotz, ich freue mich, dass das Autoguiding (nach den starken Anfangsschwierigkeiten) den Rest der Nacht zuverlässig funktioniert hat, und dass ich langsam die Geheimnisse der Software PixInsight lüften kann. Im Vergleich zu meiner letzten Aufnahme von M51 vom 2.4.2017 mit dem 750mm-Newton sieht man mit den 2000mm Brennweite einfach deutlich mehr Details, alleine schon durch die höhere Vergrößerung und die bessere Auflösung des Teleskops.