Die Bodes-Galaxie, im Messier-Katalog die Nummer 81. Links unten im Bild ist noch ein Begleiter der "M81-Gruppe", die Galaxie NGC 3077, zu sehen.
M81 ist eine wunderschöne Galaxie, die ungefähr so groß ist wie unsere Milchstraße. Sie ist ca. 12 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt und hat einen Durchmesser von ca. 82.000 Lichtjahren. Das Licht, das auf diesen Aufnahmen von M81 eingefangen wurde, war also ungefähr 12 Millionen Jahre unterwegs und wurde von 200 Milliarden Sternen ausgesendet.
Eine meiner Meinung nach faszinierende Vorstellung, dass man bei so unvorstellbaren Zahlen mit verhältnismäßig einfachen Amateurmitteln Bilder von solchen Dimensionen machen kann.
NGC 3077, eine irreguläre Galaxie, ist ca. 12,5 Millionen Lichtjahre entfernt und hat einen Durchmesser von ca. 20.000 Lichtjahren. Der Abstand zwischen den beiden Galaxien-Zentren ist ungefähr 150.000 Lichtjahre, hier im Bild reduziert auf wenige Zentimeter.
Die Galaxie Messier 82 (auch Zigarrengalaxie genannt) habe ich in dem Bildausschnitt leider nicht erwischt. Und zu allem Überfluss habe ich in der ersten Version dieses Textes M82 mit NGC3077 verwechselt, und mich darüber geärgert, dass kaum Details zu sehen sind. Wie sich jetzt herausstellt, kann man die Details bei M82 nicht sehen, weil der kleine diffuse Fleck eben nicht M82 ist...
Bei dieser Aufnahme, die in der Nacht bei Neumond und außergewöhnlich klarem Himmel am 30.12.2016 entstand, war ich für meine Verhältnisse geduldig und habe ca. 3 Stunden lang die gleiche Galaxie fotografiert. Zusammengekommen sind 246 Light-Frames, 46 Dark-Frames, und 19 Bias-Frames. Flat-Frames habe ich aufgenommen, indem ich unseren Fernseher ein weißes Bild habe anzeigen lassen und das Teleskop davor platziert habe. Leider leuchtet unser Fernseher deutlich weniger gleichmäßig als das zunächst aussieht, und so waren diese Flat-Frames völlig unbrauchbar und haben das Endergebnis deutlich verschlechtert, so dass ich das endgültige Bild dann doch ohne Flat-Frames erstellt habe.
Die Aufnahmen wurden je 30 Sekunden bei ISO 3200 belichtet, was bei den eisigen Temperaturen ohne zu extremes Rauschen möglich war. Insgesamt kommen hier also 2,05 Stunden Gesamtbelichtungszeit zusammen.
Das Endergebnis des Stackings wurde etwas im Kontrast verbessert, das Histogramm etwas angepasst und letztlich auf die wesentlichen Bereiche beschnitten.
Durch die vielen Aufnahmen kommen schön viele Details heraus, auch wenn auch vieles im Vergleich zu Aufnahmen im Internet noch im verborgenen bleibt. Vor allem die Rot-Anteile hätten entweder noch mehr Belichtungszeit gebraucht oder eine astromodifizierte Kamera benötigt.
Dennoch ist das Bild schon um Längen besser als mein erster Versuch an dieser Galaxie, das im Mai diesen Jahres an der mecklenburgischen Seenplatte entstanden ist.
Man erkennt zum Beispiel den leichten Blauschimmer in den Spiralarmen und das eher gelbliche Zentrum der Galaxie. In den nächsten wolkenfreien Nächten werde ich nochmal versuchen, die Anzahl der Aufnahmen dieses Objektes weiter zu erhöhen und damit die Bildqualität weiter zu steigern.
Update: In dem Bild "M81_7.jpg" habe ich die momentan leider ständig bewölkten Abende genutzt, nochmal dieses Bild nachzubearbeiten. Wie man sieht, hilft viel Übung auch hier, das Endergebnis zu verbessern.
Update: In dem Bild "M81_pixinsight.jpg" habe ich einen Bearbeitungsversuch mit der Software Pixinsight unternommen. Es kommen jetzt noch ein paar mehr Details in der Galaxie zum Vorschein.