Ein Bild von den zwei offenen Sternhaufen "h persei" (NGC 869) und "chi persei" (NGC 884), die wie die Namen schon andeuten im Sternbild Perseus liegen. Sie haben einen Abstand zur Erde von ca. 7500 Lichjahren und sind zwei der schönsten offenen Sternhaufen am Himmel - neben meinem Favoriten, den Plejaden.
Aufgenommen wurden 20 Bias-, 12 Dark-, 15 Flat-Frames sowie 221 Light-Frames, von denen 90% verarbeitet wurden. Light- und Dark-Frames wurden 30 Sekunden belichtet, alles bei ISO 800.
Ich wollte mal eine deutlich geringere ISO-Zahl ausprobieren. Das Einnorden der Montierung mit der doppelt ausgeführten Polar-Alignment-Routine hat wieder gut funktioniert, die Nachführung hat saubere, nicht (oder nur sehr gering) verzeichnete Sterne erzeugt.
Die relativ niedrige ISO-Zahl bei der moderaten Belichtungszeit von 30 Sekunden ist für Sternhaufen unproblematisch, da die im Vergleich zu Nebeln und Galaxien recht hell leuchten.
Interessanterweise hat die Fokussierung mittels Bahtinov-Maske nicht so sauber funktioniert, wie ich gehofft hatte; Bei meiner letzten Aufnahme der Galaxien M81 und M82 hatte ich ja merkwürdig verzerrte Sterne, bei denen ein Strahl nach unten und einer nach rechts abgebildet wurde. Das gleiche hatte ich an diesem Abend wieder, trotz perfekter Fokussierung durch die Maske.
Ich entschied mich daher dafür, die Fokussierung lediglich an Hand des Live-Bildes auf dem Kamera-Display durchzuführen, was tatsächlich auch wieder runde Sterne erzeugte.
Das bedeutet aber im Umkehrschluss, dass die Fokussierung mittels Bahtinov-Maske nicht komplett scharfe Bilder erzeugt, wie sie das bei vielen Foto-Abenden vorher getan hat.
Das ist mir etwas rätselhaft, warum die Maske plötzlich nicht mehr funktioniert, aber für das Endergebnis ist ja letztlich egal, wie man scharfgestellt hat.
Die Bildbearbeitung wurde durch das geringe Rauschen recht einfach, auch wenn ich gerne mehr Farbe in das Bild bekommen hätte. Leider sind fast alle Sterne weiß, ein paar haben eine gelbliche Färbung. Eigentlich müssten deutlich mehr Sternfarben zu unterscheiden sein.
Trotzdem finde ich das Ergebnis ganz ansehnlich; die Vorgehensweise mit ISO-800 scheint ganz ordentlich zu funktionieren, und mit der vernünftigen Einnordung werde ich sicherlich auch mal längere Belichtungszeiten als 30 Sekunden ausprobieren können.
Update: Ich habe eine zweite, bearbeitete Version hinzugefügt. Die neue Version hat ein bisschen mehr Farbintensität, so dass die Sterne auch verschiedene Farben haben. Neben weiß und gelb sind auch einige orange-rote dabei.