Die Galaxie Messier 109 im Sternbild des großen Wagens, rechts im Bild ist noch der helle Stern Phecda zu sehen, der zum Kasten des großen Wagens gehört. Sie ist ungefähr 83 Millionen Lichtjahre von uns entfernt und hat ungefähr einen Durchmesser von 180.000 Lichtjahren.
Kombiniert wurden 90% von 143 Light-Frames mit 3 Dark-Frames zu je 60 Sekunden, 5 Flat-Frames, 5 Dark-Flat-Frames und 5 Bias-Frames, alles bei ISO 800 mit der astromodifizierten Kamera Canon EOS 1000DA an meinem 150mm-Teleskop mit 750mm Brennweite.
Aufgenommen wurden die Bilder in der ersten Nachthälfte vom 3.4.2017 in einer herrlichen Schönwetterphase.
Bei der Kontrolle nach den Aufnahmen am LCD-Bildschirm der Kamera musste ich feststellen, dass die Sterne schon ziemlich verzogen waren, siehe dazu auch das Einzelbild, in dem auch noch ein Satellit seine Spur gezogen hat. Daher habe ich kurz überlegt, die Aufnahmeserie gleich zu beenden, habe mich aber dann (glücklicherweise) doch noch dazu entschieden, wenigstens einige Dark-, Bias- und Flat-Frames zu erstellen.
Die Einnordung war ausgesprochen gut, selbst nach 15 Minuten Nachführung war der Ausrichtungsstern immer noch fast exakt in der Mitte des Fadenkreuzokulars. Daher hatte ich mich für die lange Belichtungszeit von 60 Sekunden entschieden.
Die Eirigen Sterne kommen vom Temperaturunterschied im Laufe der Aufnahmeserie, da der Fokuspunkt durch die Abnehmende Temperatur um einige Millimeter verschoben wird, was sofort unscharfe Bilder produziert.
Das Ergebnis hat mich persönlich dann doch positiv überrascht, mit so einem guten Ergebnis hatte ich angesichts der zuletzt verzogenen Einzelaufnahmen nicht gerechnet.
Bei dieser Aufnahme habe ich eine neue Rauschreduktionstechnik ausprobiert, die erstaunlich gut funktioniert hat:
nach der ersten groben Verarbeitung in Fitswork (das Bild auf den Zentralbereich beschneiden, das Bildfeld ebnen, das Histogramm etwas strecken, dann das Farbrauschen reduzieren) ging es in Gimp weiter.
Hier wurde das Bild in LAB-Komponenten zerlegt, also in den Lumineszenz- (Helligkeitsinformationen), A- (magenta und grün) sowie B-Kanal (glau und gelb).
In den A- und B-Kanälen wurde gleichermaßen die Histogramm-Kurve so angepasst, dass die Kurve steiler gestellt wurde als vorher, aber unbedingt noch durch den Mittelpunkt des Diagramms gehen, da sonst die Farben verfälschen. In der L-Ebene konnte die Kurve ebenfalls noch nach Belieben angepasst werden, so dass dadurch der Kontrast gesteigert wird.
Anschließend wurden die Ebenen wieder zu einem RGB-Bild kombiniert, das daraus resultierende Bild wird als Ebene über das Ursprungsbild gelegt mit dem Modus "Überlagern" eingefügt. Über den Regler "Deckkraft" kann dann die gewünschte Kombination gewählt werden.
Update: Ich habe noch ein paar weitere Youtube-Videos zur Astrofoto-Bearbeitung angeschaut und bei der Aufnahme von M109 ausprobiert. Wie ich finde, ist das neue Ergebnis ("M109_5.jpg") wieder etwas besser als das vorherige Bild.