Am 10.10.2018 gab es einen herrlich sternenklaren Himmel fast bei Neumond, so dass ich die Nacht nutzen wollte.
Da die Zeit etwas knapp war, wurde die Montierung nur per Polsucher ausgerichtet und mit dem kleinen William Optics Refraktor bestückt, daran die Canon EOS 1000DA, und gewählt wurde DAS Standardobjekt, das fast im Zenit stand: Die Andromedagalaxie, oder Messier 31.
Belichtet wurden 161x60 Sekunden bei ISO 800, dazu 14 Darks und je 10 Flat-Frames, 10 Dark-Flat-Frames und 10 Bias-Frames.
Erstmal hat mich überrascht, dass die Andromedagalaxie so groß auf den Sensor kam bei nur 388mm Brennweite des Refraktors; immerhin habe ich schon Bilder davon gemacht mit dem 750mm-Newton, und da erschien die Galaxie gerade größer als der Bildausschnitt.
Was ich nicht bedacht hatte, war, dass der Refraktor wie alle reinen Linsenteleskope (die keine korrigierenden Linsen haben) eine starke Bildfeldkrümmung haben; sprich: das Bild wird nicht auf einer Ebene, sondern auf einer sphärischen Fläche scharf abgebildet. Und da der Fotosensor leider nun einmal nicht sphärisch sondern eine flache Ebene ist, ist das Bild entweder im Zentrum des Bildes scharf und in den Ecken nicht oder umgekehrt.
Abhilfe bringt ein sogenannter Bildfeldebner (oder "Flattener") bringen, den ich jedoch zum Aufnahmezeitpunkt nicht besaß.
Das Ergebnis ohne Flattener ist ein im Zentrum scharfes Bild, aber zu allen Bildrändern hin stark verzerrte Sterne.
Verarbeitet wurde das Bild wegen der offensichtlichen Bildfehler nach dem Stacken mit DeepSkyStacker lediglich nur "quick and dirty" mit GIMP. Hier wurde das Histogramm gestreckt, die Sättigung erhöht und einfach geschärft.
Ein weiterer, offensichtlicher Fehler ist, dass die Flat-Frames offenbar nicht alle ungleichmäßigkeiten im Bild haben ausgleichen könnten, denn unten im Bild ist im eigentlich dunklen Hintergrund ein deutlicher, waagerechter heller streifen zu sehen.