Hier ist leider ein weiterer, fehlgeschlagener Versuch dokumentiert, die Montierung, die Kamera und die Nachführung durch einen Raspberry Pi steuern zu lassen.
Anfangs sah noch alles gut aus, aber nach nur 4 Aufnahmen - und damit die gesamte, restliche Nacht von 4 Stunden, wurden keinerlei Aufnahmen mehr erzeugt. Die Nachführung mit diesem System funktioniert einfach nicht so gut, wie der MGEN-Autoguider, und die Aufnahmen mit der Hauptoptik waren so eingestellt, dass sie nur erzeugt wurden, wenn die Nachführ-Abweichung weniger als 4 Bogensekunden war. Und das war leider nach den ersten vier Bildern nie wieder der Fall. Zum Vergleich: Der MGEN-Autoguider liegt immer unter 2 Bogensekunden Abweichung unter Verwendung der gleichen Optik.
Ziel an diesem 31.5.2019 war die sehr schöne Edge-On-Galaxie NGC4565, auch "Nadel-Galaxie" genannt. Generiert wurden wie erwähnt leider nur 4 Light-Frames mit je 180 Sekunden bei ISO 400, dazu zwei Dark-Frames, bis ich gemerkt habe, dass die Nacht praktisch wieder umsonst war und ich die restlichen Aufnahmen abgebrochen habe. Verwendet wurde das 150mm f/5 Newton-Teleskop, nachgeführt wurde durch das ZWO ASI Guide-Scope mit 288mm Brennweite.
Obwohl das technisch kaum Sinn macht, habe ich die Aufnahmen kombiniert (gestackt) und leicht bearbeitet. Hier kann man schön sehen, welchen deutlichen Effekt das Stacking von Aufnahmen hat. Selbst bei nur 4 Light-Frames kommt die kleine Galaxie NGC4562 unterhalb der Nadelgalaxie einigermaßen (wenn auch ohne Konturen) zum Vorschein, was in der Einzelaufnahme kaum erkennbar ist. Das Rauschen im Vergleich zur Einzelaufnahme konnte durch das Stacking und ganz leichte Bildbearbeitung schon gut reduziert werden.
Das Fehlen von Flat-Frames kann man allerdings deutlich an den abgedunkelten Rändern und den "Staubkringeln" erkennen. Das hätte man durch weitere Bearbeitung zwar abschneiden oder korrigieren können, dann hätte man den Effekt aber hier nicht erklären können :)