Der Elefantenrüsselnebel, oder im IC-Katalog die Nummer 1396, ist ca. 1500 Lichtjahre von uns entfernt, liegt also vergleichsweise nah und in unserer Galaxie, der Milchstraße.
Hier benötigt man schon ein bisschen Fantasie, um einen Elefantenrüssel zu erkennen, aber es ist das Gebilde rechts unten am Bildrand, dass schwarz auf rotem Hintergrund erscheint.
Der Nebel ist eigentlich ein recht schönes Foto-Objekt, aber sehr stark rot-lastig. Da meine Kamera leider nicht astromodifiziert ist, verschwindet dieser Rot-Anteil nahezu vollständig und muss durch recht agressive Bildbearbeitung wieder zum Vorschein gebracht werden.
Das geht leider immer etwas auf Kosten des Gesamteindrucks, da dabei auch immer die Sternfarben oder eigentlich schwarzer Hintergrund ins rötliche gezogen werden.
Bei diesem Bild sieht man sehr deutlich, dass eine Vignettierung, also eine Abschattung existiert; das Bild ist am Rand also deutlich dunkler als in der Mitte, obwohl schon etwas Rand vom Original-Bild abgeschnitten wurde. Das liegt leider nicht daran, dass am Rand des Bildes keine Nebel existieren - die wären nämlich eigentlich vorhanden.
Das wird verursacht durch die Optik, also das Teleskop, den Linsen im Komakorrektor, und die Kamera. Das ganze ließe sich durch Flat-Frames vermeiden, die hier leider nicht eingearbeitet wurden, da die erstellten Flat-Frames mit einem Fernseher, der ohne Diffusor vor dem Teleskop ganz fürchterlich ungleichmäßige - und damit unbrauchbare - Bilder erzeugt hat, erstellt wurden.
Insgesamt wurden 174 Light-Frames bei ISO 3200 und 30 Sekunden Belichtungszeit, 19 Dark-Frames und ebensoviele Bias-Frames. Flat-Frames wurden aus den o.g. Gründen nicht verarbeitet.
In Summe kam hier also eine Belichtungszeit von 174*30 Sekunden, also knapp 1,5 Stunden zusammen.
Der hohe ISO-Wert von 3200 hat dank der frostigen Temperaturen kein zu übermäßiges Rauschen verursacht.
Für die Bearbeitung wurde der rot-Anteil erhöht, das Histogramm so bearbeitet, dass der Hintergrund dunkler und der Vordergrund kontrastreicher wird, und in Fitswork wurde versucht, den Hintergrund zu ebnen. Das hat mangels Flat-Frames nur sehr bedingt geholfen. Weiterhin wurde horizontal und vertikal gespiegelt, so dass das Bild aufrecht und "spiegelrichtig" dargestellt ist.
Auf dem Einzelbild ist vom Elefantenrüsselnebel beinahe nichts zu erkennen, daher bin ich recht erstaunt, dass man mit der Kombination so vieler Bilder doch noch so viele Details und sogar noch die rot-Färbung rausarbeiten kann. Die Sterne sind erfreulich rund, aber meine Fangspiegelstreben stehen immer noch nicht rechtwinklig, was man an den doppelten Spikes auf einer Seite der hellsten Sterne erkennen kann.