Die wunderschöne Galaxie Messier 106 (oben im Bild), aufgenommen in der Nacht vom 5.5. auf den 5.6.
Die Galaxie liegt im Sternbild großer Wagen und ist etwa 24 Millionen Lichtjahre von uns entfernt. Mit einem Durchmesser von 135.000 Lichtjahren ist sie etwa ein Drittel größer als unsere Milchstraße.
Unten im Bild ist noch die sogenannte "Edge-On"- (also eine exakt von der Seite zu sehende)
Galaxie NGC4217, auch sehr schön, aber zu klein, als dass man mit meiner Brennweite von 750mm viele Details sehen könnte.
Der kleine, verwaschene Fleck rechts unterhalb von M106 ist die kleine Galaxie NGC4248, schräg rechts darunter als winzige Fleckchen NGC4231 und 4232. Rechts im Bild wieder etwas größer ist noch die Galaxie NGC4220 zu sehen.
Eigentlich wollte ich den Abend nutzen, und mit meinem neuen Autoguider "MGEN" deutlich längere Belichtungszeiten auszuprobieren. Nachdem das aber auch nach 1,5 Stunden erfolglos war, entschied ich mich dafür, "klassisch", also ohne Autoguider, zu belichten und so den sternenklaren Himmel zu nutzen.
Da ich am nächsten Tag ausschlafen konnte und die Nacht durchgängig klar vorausgesagt war, entschloss ich mich, die Kamera einfach laufen zu lassen. Ich stellte also den Fernauslöser auf 399 Auslösungen und legte mich schlafen, und stand um 4:30 Uhr kurz vor Sonnenaufgang wieder auf, um die Flat-, Bias- Dark-, und Dark-Flat-Frames zu erstellen. Leider musste ich feststellen, dass ich tatsächlich noch mehr Aufnahmen hätte machen können; die Kamera hatte ca. 30 Minuten schon keine Bilder mehr gemacht, weil 399 Aufnahmen schon erstellt waren.
Letztlich entstanden aber insgesamt 465 Light-Frames (da vor den erwähnten 399 schon einige erstellt wurden) und 7 Dark-Frames zu je 30 Sekunden, 7 Bias-, 7 Flat-, und 7 Dark-Flat-Frames, bei ISO 1600. Insgesamt kamen also 3,8 Stunden Belichtungszeit zusammen, was man dem Ergebnis meiner Meinung nach auch ansieht. Mehr Belichtungszeit ist einfach durch nichts zu ersetzen.
Die Bearbeitung hat dieses mal deutlich mehr Schritte benötigt als sonst; die hohe ISO-Zahl von 1600 hat selbst im Summenbild noch ziemlich viel Rauschen hinterlassen, das sichtbar wurde, als das Histogramm gestreckt wurde. Das wiederum war nötig, um überhaupt irgendwelche Details der Galaxie sichtbar werden zu lassen; im Einzelbild sieht man ja praktsich fast nichts von den Galaxien, und selbst im unbearbeiteten Summenbild ist nahezu nichts zu sehen außer ein paar hellen Sternen.
Das Ergebnis ist natürlich noch nicht perfekt, aber mein bisher bestes Deep-Sky-Bild. Sehr gut gefallen mir persönlich die schönen Strukturen in M106, der gut sichtbare, rechte Spiralarm und die Staubbänder, die sich in der Nähe des Zentrums durch die helle Scheibe ziehen. Leicht erahnen kann man auch die weiten Ausläufer nach links und rechts. Die hätte man noch heller herausarbeiten können, aber dann wäre auch der Hintergrund durch starkes Rauschen sehr hässlich geworden.