Im Schwan gibt es einen Überrest einer Supernova, der sogenannte Cirrus- oder Schleiernnebel. Der ist ziemlich groß am Himmel, etwa 3 Grad (im Vergleich: Der Mond hat lediglich 32 Bogenminuten, also nur ca. 0,5 Grad).
In der Nacht vom 5. auf den 6. Oktober bot sich eine kleine Wolkenlücke, die ich nutzen wollte, um das Autoguiding erneut zu testen. Denn dass der Autoguider so wenige Sterne erkennt bzw. nur welche findet, wenn man den Gain und die Belichtungszeit auf das Maximum stellt, lag vermutlich daran, dass im Komakorrektor ein überflüssiger Ring verschraubt war, der genau den Spiegel vom Off-Axis-Guider verdeckt hat.
Der Test war recht erfolgreich, es wurden mehr Sterne gefunden und ich konnte einen Teil des Cirrus-Nebels fotografieren. Speziell konnte ich NGC 6960 ablichten, also der östliche Teil des Nebelgebildes.; mehr passte mit meinem Newton-Teleskop mit 750mm nicht auf den Kamerasensor.
Da es sich nur um einen test handelte, habe ich auch nur relativ wenige Aufnahmen gemacht; es sind lediglich 24 Light-Frames mit je 2 Minuten Belichtungszeit bei ISO 400, 11 Dark-Frames und je 10 Flat-, Dark-Flat- und Bias-Frames geworden. Für den Nebel sind eigentlich deutlich mehr notwendig, wie man auch am Resultat erkennen kann.
Der Nebel ist trotz starker Bearbeitung nur sehr schwach zu erkennen, vor allem der Teil rechts oben vom hellen Stern "52 Cyg".
Der Nebel ist auf jeden Fall ein sehr fotogenes Objekt mit seinen türkisfarbenen und roten Filamenten; gerade als gesamtes Gebilde ist er sehr schön anzuschauen, so dass ich bei der nächsten wolkenfreien Nacht sicherlich noch deutlich mehr Light-Frames sammeln werde, möglicherweise auch nur mit 200mm Brennweite, so dass der gesamte Nebelkomplex im Bild ist.