Bei einer herrlich sternenklaren Nacht wollte ich mich nochmal an der Andromeda-Galaxie versuchen, wieder mit 388mm Brennweite (also dem William Optics Zenithstar SD66 ED-Refraktor), aber dieses Mal mit Flattener und etwas geänderten Aufnahmeparametern.
Aufgenommen wurden 26 Lights zu je 5 Minuten (also insgesamt etwas mehr als zwei Stunden Belichtungszeit) bei ISO 200, dazu 10 Bias-, 10 Flat-, 10 Dark-Flat-, und 6 Dark-Frames mit der Canon EOS 1000DA. Für die langen Belichtungszeiten habe ich den MGEN-Autoguider an meinen parallel montierten Newton gehangen und praktisch mit 750mm Brennweite nachgeführt.
Das ist eigentlich etwas unüblich, normalerweise ist die Nachführbrennweite die kleinere, aber alles hat gut funktioniert.
Das Ergebnis ist eigentlich genau das, was zu erwarten war: durch die geringere Lichtempfindlichkeit / ISO-Zahl und durch die gleichzeitig gesteigerte Belichtungszeit im Vergleich zu meinem letzten Versuch ist zwar pro Bild nicht mehr Information auf den Einzelbildern, aber deutlich weniger Rauschen. Und bedingt dadurch ist das Signal-zu-Rausch-Verhältnis deutlich besser als zuvor.
Durch den Flattener sind jetzt auch die Sterne bis zum Rand und in den Ecken (weitgehend) rund.
Lediglich die Farbe der Sterne ist nicht besonders schön geworden. Durch den bauartbedingten Farbfehler des ED-Refraktors haben praktisch alle Sterne einen starken Türkis-Stich gehabt. Das konnte ich bei den Sternen außerhalb der Galaxie auch einigermaßen durch Bildbearbeitung entfernen, leider zu Lasten der "echten" Sternfarben, die gerade bei den kleineren Sternen fast vollständig verschwunden sind. Innerhalb der Galaxie habe ich das leider nicht geschafft.
Generell hat die Bearbeitung dieses Mal sehr viel Zeit in Anspruch genommen. Die ersten beiden Versuche mit PixInsight sind völlig schief gelaufen und haben das Endresultat völlig vermatscht oder in komplett falschen Farben erscheinen lassen. Das Ergebnis aus Fitswork war da schon deutlich besser, aber immer noch nicht so zufriedenstellend wie ich das gerne gehabt hätte.
Also habe ich mir nochmal diverse Tutorials zu PixInsight angeschaut, und schließlich war das Resultat so gut, dass ich zufrieden damit war.
Leider musste ich das Bild trotzdem wieder auf gerade mal ein Drittel der Ursprungsgröße verkleinern, damit die türkisen Sterne nicht zu stark ins Auge springen.
Für die Gegebenheiten bin ich eigentlich sehr zufrieden; für ein besseres Bild in diesem Format müsste man den ED-APO austauschen gegen ein farbreines, aber leider auch deutlich teureres und schwereres Gerät.