Vor einigen Tagen konnte ich einen gebrauchten Komakorrektor kaufen, der sehr tolerant gegen Verkippungen sein soll - ein "TSGPU" mit 4 Linsen. Damit soll der Komakorrektor bis APS-C ein (fast) vignettierungsfreies Bild liefern, die Sterne nicht aufblähen und perfekt bei f/4 funktionieren.
Nach den schlechten Ergebnissen am f/4-Newton mit 600mm Brennweite und zunehmend auch mit dem f/5-Newton bei 750mm Brennweite in Zusammenspiel mit dem bisherigen Baader MPCC Mark III Komakorrektor hatte ich den Verdacht, dass dieser Komakorrektor und nicht die schlechte Newton-Justage schuld an den bisher immer verzerrten Sternen sein müssten.
Gestern gab sich endlich die Gelegenheit, das Gerät auszuprobieren - und zwar an dem Galaxienpaar Messier 81 und Messier 82.
Durch die kurzen Nächte wurden lediglich ca. 90 25-Sekunden-Aufnahmen bei ISO400 aufgenommen, dazu wie üblich je 10 Dark-, Flat-, Bias- und Dark-Flat-Frames.
Aufgenommen wurde mit dem 150mm-f/4-Carbon-Newton auf der Celestron Advanced VX, daran die Canon EOS 77DA mit dem erwähnten Komakorrektor.
Ein Filter wurde nicht verwendet, also nicht einmal ein UV/IR-Sperrfilter (oder "L-Filter").
Davon wurden 90% per DeepSkyStacker gestackt, anschließend (flüchtig) bearbeitet: per PixInsight wurde der Hintergrund geebnet und entrauscht und in Gimp wurde final bearbeitet.
Es kamen also gerade mal etwas mehr als 30 Minuten Belichtungszeit zusammen.
Für einen Test mehr als ausreichend - und das Ergebnis spricht für sich.
Die Sterne sind bis in die Bildecken (die hier nicht beschnitten wurden) fast perfekt rund, und tatsächlich nicht aufgebläht. Das Ergebnis ist bis auf noch nicht ganz perfekte Spikes am hellen Stern rechts oben für die mickrige Beichtungszeit erstaunlich. Hier zeigt sich der Vorteil eines f/4-Newtons gegenüber einem f/5-Newton, die geringe Belichtungszeit fördert schon viele Dinge zutage.
Natürlich rauscht die Galaxie M81 noch heftig, und die Spiralarme und die Details von M81 gehen im Rauschen unter. Für bessere Ergebnisse muss einfach länger belichtet werden.