Die Galaxie M101 vom 27. und 28.5.2023 mit der Supernova SN2023ixf.
Die erzeugten Bilddaten waren durch die kurze Sommernacht mit warmen Temperaturen, halb beleuchteten Mond sowie dem recht hohen ISO-Wert von 800 recht dürftig. Länger belichten war nicht möglich, da sonst der Mond überstrahlt hätte. Den ISO-Wert herunterzuschrauben hätte die Belichtungszeiten so weit erhöht, dass in Summe in der kurzen Nacht nicht genug Daten hätten gesammelt werden können.
So wurde "das Beste" daraus gemacht. Aufgenommen wurde mit dem 6" f/4-Newton-Teleskop auf der Celestron AVX Montierung, Aufnahmekamera war die astromodifizierte Canon EOS 77D. Dabei kam der GPU Komakorrektor sowie ein L-Filter zum Einsatz.
Aufgenommen wurden zunächst 55 Bilder bei 30 Sekunden Belichtungszeit (vor allem wegen der noch andauernden Dämmerung). Diese wurden allerdings im endgültigen Stack nicht verwendet, da zu wenig Nutzdaten enthalten waren; entweder rauschte das Bild zu stark oder die Galaxie M101 war kaum zu erkennen.
Die restliche Serie wurde mit 1 Minute Belichtungszeit aufgenommen, 148 Aufnahmen - wieder bei ISO 800. Dazu kamen 10 Bias-, Flat- und Dark-Flat-Frames, dazu 7 Dark-Frames.
Ich habe in mehreren Programmen versucht, die Galaxie halbwegs schön - vor allem aber schöner als meine letzte Aufnahme in 2020 - herauszuarbeiten, aber dazu waren die Bedingungen offenbar einfach zu schlecht. Ich habe auch versucht, die Supernova in das Bild von 2020 einzuarbeiten, aber dann hätte ich das Verhältnis der Helligkeit der Supernova im Vergleich zur restlichen Galaxie verfälscht, und das wollte ich nicht.
Das beste Bild, dass ich habe herausarbeiten können entstand, indem nur die 60-Sekunden-Aufnahmen verwendet wurden und anschließend der Grün-Kanal verwendet wurde.
Die Supernova wurde markiert - sie leuchtete zum Zeitpunkt der Aufnahme ungefähr 11 mag hell. Bezogen auf die Entfernung entspricht das einer absoluten Helligkeit von ca. -18, und damit die ca. 67-Trillardenfache Leuchtkraft der Sonne.
Die Explosion des Sterns ist längst Vergangenheit - ca. 19-23 Millionen Jahre ist das bereits her; allerdings kommt das Licht dieser Explosion erst dieser Tage bei uns auf der Erde an.
Es handelt sich dabei um eine Typ-II-Supernova, die nur bei Sternen entstehen kann, die mehr als 8 Sonnenmassen haben. Der Stern kollabiert am Ende seiner Lebenszeit unter der enormen Schwerkraft, die er selbst erzeugt, weil der Brennstoff im inneren nicht mehr mit Strahlungsdruck gegen die Schwerkraft wirken kann.
Dabei entsteht ein wochenlanger Helligkeitsausbruch, so dass der einzelne Stern heller leuchten kann als die gesamte Galaxie. Konkret leuchtet dieser eine Stern heller als Millionen bis Billionen anderer Sterne zusammen in dieser Galaxie - mit Ausnahme des Galaxienkerns, der mit ca. 7,9 mag noch heller erscheint.