Mein erstes Bild mit der astromodifizierten Canon EOS 1000D.
Es handelt sich um den Seelennebel, im IC-Katalog auch als die Nummer 1848 zu finden, der stark im rötlichen H-Alpha-Licht leuchtet und sich damit gut für einen Test der Astromodifikation eignet. Er befindet sich im Sternbild Cassiopeia gleich neben dem Herz-Nebel, den ich auch schon versucht habe, abzulichten.
Aufgenommen wurden 372 Light-Frames und 143 Dark-Frames mit je 31 Sekunden, 20 Bias-Frames, 19 Flat-Frames und erstmalig 19 Dark-Flat-Frames.
Die Lichtempfindlichkeit wurde auf ISO800 gestellt, was mit diesem blassen Nebel nicht gut funktioniert hat. Es hätte vermutlich mit dem Kamera-Maximum von 1600 oder besser mit viel mehr Belichtungszeit für die Einzelbilder deutlich mehr Details gezeigt; leider produziert meine Montierung bei mehr als 30 Sekunden sehr unrunde Sterne, daher ist 30 Sekunden eigentlich mein realistisches Maximum.
So ist auf den Einzelbildern praktisch nichts zu sehen, selbst, wenn man in den Roh-Daten die Histogramme soweit verbiegt, bis eigentlich zumindest etwas zu erahnen sein müsste.
In diesem Sinne ist es mal wieder erstaunlich, dass man aus vielen Bildern, auf denen man praktisch kaum Lichtinformationen gesammelt hat, durch Kombination so viel sichtbares herausarbeiten kann.
Blöderweise kommen durch die notwendig aggressive Bildbearbeitung leider auch ziemlich viele Unregelmäßigkeiten im Hintergrund zum Vorschein, die eigentlich gar nicht im Seelennebel existent sind.
Diese Unregelmäßigkeiten sollte eigentlich durch die Flat-Frames ausgeglichen werden, aber scheinbar habe ich da wieder etwas falsch gemacht. Ich habe das Teleskop dieses mal gegen den hellen Himmel am nächsten Tag gerichtet (ohne nach der Aufnahme der Light-Frames irgendetwas an der Kamera-Position im Okularauszug zu ändern, sonst wären die Flat-Frames praktisch wertlos), und ein weißes Blatt Papier davor gehalten. Leider war es windig, so dass das Blatt Papier an einigen Stellen ca. 1 cm weiter vom Teleskoptubus entfernt war als an anderen Stellen. Ich vermute, dass daher das ungleichmäßig aufgehellte Bild entstanden ist.
Bei der Bearbeitung musste ich das Histogramm im fertig gestackten Bild schon ordentlich strecken, damit überhaupt etwas sichtbar wird. Leider wurde dabei nicht nur der Hintergrund ziemlich hässlich, sondern auch die Sterne deutlich zu rot.
Dennoch wollte ich das Bild hier einmal zeigen.