Am 19.9.2018 konnte ich nochmal einen ersten, ernsthaften Versuch am Ringnebel im Sternbild Leier starten.
Aufgrund des hellen Mondes waren Galaxien sowieso nicht abbildbar (der Unterschied der leuchtschwachen Galaxien und dem aufgehellten Himmelshintergrund ist bei Mondschein einfach zu gering), so entschied ich mich für den planetaren Nebel Messier 57, auch Ringnebel genannt.
Der entstand, als ein Stern seine Hülle von sich geworfen hat, und der Zentralstern regt jetzt das abgestoßene Gas zum leuchten in bunten Farben an.
Aufgenommen wurde mit der Canon EOS 1000DA am 150mm f/5 Newton, alles montiert auf der Celestron Advanced VX Montierung, und zwar 62 Light-Frames zu je 2 Minuten, 9 Dark-Frames, 11 Flat-Frames, je 10 Dark-Flats und Bias-Frames bei ISO 400. Das Guiding, das bei 2 Minuten Belichtungszeit bei der Brennweite schon zwingend erforderlich ist, um nicht völlig eierförmige Sterne zu erhalten, wurde durch das Teleskop William Optics Zenitstar SD66 durchgeführt, das parallel zum Newton-Teleskop montiert war.
Das Stacking erfolgte im DeepSkyStacker, eine erste Vorverarbeitung fand in Fitswork statt. Anschließend versuchte ich die Schärfung über die Wavelet-Funktion in Registax6, obwohl die Software eigentlich für Planeten und nicht für DeepSky-Objekte gedacht ist. Das Ergebnis ist allerdings ganz gut geworden.
Eigentlich benötigt man für das Objekt einen kleineren Kamera-Sensor bzw. kleinere Pixel davon am gleichen Teleskop oder die gleiche Kamera an einem Teleskop mit deutlich mehr Brennweite, um den Nebel größer abbilden zu können. So ist von den Millionen Pixeln der Bilder nur auf wenigen Hundert das eigentliche Objekt (der Ringnebel also) überhaupt zu sehen.
Dennoch ist das Ergebnis im Rahmen des erwartbaren ganz in Ordnung. Das Rauschen ist natürlich immer heftig bei der alten Spiegelreflexkamera, und das ist bei der Bearbeitung immer eine Herausforderung, so dass das fertige Bild entweder heftig rauscht oder das Objekt schlechte Details bietet.