Eine reine H-Alpha-Aufnahme vom Pferdekopf- und vom Flammennebel.
Nachdem mein H-Alpha-Clip-Filter (nur für APS-C-Kameras von Canon geeignet) mit 12 nm Durchlassbreite angekommen war und ich danach recht lange auf klaren Himmel warten musste, ergab sich am 23.3.2021 endlich die Gelegenheit.
Das optimale Objekt, um es im Winter oder frühen Frühling im H-Alpha-Licht zu fotografieren, ist der Flammennebel und der Pferdekopfnebel am äußerst linken Gürtelstern des Sternbildes Orion, Alnitak.
Das Sternbild Orion stand zwar schon recht weit im Westen und verschwand gegen 23:30 hinter einer Mauer, aber die bis dahin gesammelten Bilddaten gaben schonmal einen guten Vorgeschmack auf die Möglichkeiten, die sich aus einer H-Alpha-Aufnahme ergeben.
Verwendet wurde 6"-Newton-Teleskop mit Öffnungsverhältnis f/4 auf der Celestron Advanced VX. Als Kamera kam die astromodifizierte, mit dem Clipfilter versehene Canon EOS 77DA zum Einsatz. Geguidet wurde mit parallel montiertem Leitrohr angeschlossen am MGEN2-Autoguider.
Die resultierenden Bilder sind eigentlich monochrom (also einfarbig) rot, wurden aber - wie das üblich ist - in Graustufen dargestellt.
Aufgenommen wurden gerade einmal ca. 1,25-1,5 Stunden Light-Frames mit je 6 Minuten bei ISO 400. Dazu kamen 5 Dark- und je 10 Bias-, Flat- und Dark-Flatframes. Bearbeitet wurde das ganze nur rudimentär: Gestackt in DeepSkyStacker, geebnet und rauschreduziert in PixInsight, gestreckt in GIMP. Das Ergebnis ist natürlich lange nicht perfekt - dafür hätte es sicherlich noch deutlich mehr Belichtungszeit vertragen. Aber das Ergebnis kann sich doch schon sehen lassen.
Die Nebelstrukturen gerade im Pferdekopfnebel kommen schön zur Geltung. Der Flammennebel ist leider nicht mehr so scharf - ich hatte mit dem verwendeten 150mm-f/4-Newton immer noch Schwierigkeiten mit einem falschen Arbeitsabstand des Komakorrektors. Das führte leider dazu, dass die Sterne in der Bildmitte zwar scharf sind, aber am Bildrand schon heftige Koma zeigen und darunter die Schärfe an den Bildrändern leidet.